Montag, 2. Juli 2018

Das Leben nach der 40

ich hab mir paar posts von gestandenen bloggerinnen angeschaut, die das thema beleuchten. ich würde ganz gerne nicht so viel kopflastiges in dieses thema packen, sondern mehr die gefühlsseite ansprechen.
ich glaube schön reden und ewig optimistisch sein sind nicht die antworten zu diesem thema. außerdem ist jeder anders, lebt ein völlig individuelles leben.
ganz ehrlich: ich finds zum kotzen! und ich glaube nicht, dass ich schon in den wechseljahren bin, sondern die ersten ausläufer davon spüre.
ich weiß nicht, ob es wirklich die paar kilos mehr sind oder das aussehen- irgendwie hat man das relativ schnell hinter sich gebracht. (auch das ist mit sicherheit bei jedem sehr individuell).
ich beziehe mich eher auf das was innerpsychisch abgeht. es ist eher die innere landkarte, die verloren geht. alles was vorher war, war absehbar, planbar, sicher, ging glatt oder war vorausschaubar. jetzt klappt gar nichts mehr und die maßnahmen, die man (meist sogar unbewußt) verwendet hat, um einen ausgleich zu schaffen, greifen nicht mehr. versteht ihr, was ich meine? das wanken und schwanken kommt aus dem inneren, gegen welches man sich nicht wehren kann.
ein paar stunden des tages ist man gut drauf und plötzlich regt man sich beinahe grundlos über irgendwas auf. das ding bläht sich so was von auf, dass es tage dauern kann, um diesen psychomüll wieder abzubauen. man erzählt (was auch immer es ist) seiner besten freundin, die es nach dem zweiten mal nicht mehr hören kann. zumindest konnte ich mir selbst schon nicht mehr zuhören, was auch immer es war.
am schlimmsten finde ich, dass man jetzt genauso wird wie die leute, auf die man früher mit dem finger gezeigt hat oder die man schlichtweg nicht verstehen konnte. man hat die nase gerümpft und sich über schlechtes benehmen beklagt. und jetzt...passiert einem das gleiche. irgendwie schämt man sich.
und jeden tag reagiert der körper anders- das ist auch ungewohnt. an manchen tagen fragt man sich, wofür das alles noch? so viel unbeständigkeit kann man schlecht vertragen.

und ja: der fokus ist auf dem negativen gebabbel des verstandes, weil man einfach auch geschockt ist.
ich persönlich hatte mich auf körperliche schmerzen eingestellt. komischerweise hält sich das in grenzen. die weitaus größere herausforderung sind gedanken und gefühle.